Die Frage nach der geschätzten Anzahl an queer, lesbischen, schwulen, BI- und Transpersonen wird immer gestellt. Je nach Thema und Verfasser werden die Zahlen dabei immer nur geschätzt und entweder ab oder aufgerundet. Es schwankte immer so zwischen 3% und 15% in den Angaben. Marktforscher aus Berlin haben sich dem Thema nun etwas genauer gewidmet.
Umfrageinstitute scheiterten bisher an dieser Fragestellung. Ein richtiger Weg hier auswertebare Antworten zu erhalten war nicht gefunden. Die Sexualität ist ein sehr privates Thema. Und die Selbstzuordnung als schwul, lesbisch, bi, trans oder intersex ist nicht immer einfach, manche Menschen fühlen sich von keiner dieser Kategorien richtig erfasst.
Mindestens 4 Millionen Menschen queer in Deutschland
In einer ersten Frage sollten die Teilnehmer angeben, ob sie sich selbst als “lesbisch, schwul, bisexuell oder transgeschlechtlich” bezeichnen würden. Im zweiten Schritt sollten die knapp 12.000 Befragten ihre aktuelle sexuelle Orientierung mit den Worten “ausschließlich heterosexuell”, “hauptsächlich heterosexuell, manchmal homosexuell”, “gleichermaßen heterosexuell und homosexuell”, “hauptsächlich homosexuell, manchmal heterosexuell”, “ausschließlich homosexuell”, “asexuell”, “keine Angabe” beschreiben.
Deutschland hat größten LGBT-Anteil
Die Statistiker weisen auch auf Lücken in ihrer Umfrage hin. Nur neu der EU-Länder lassen sich vergleichen. Zehn Prozent der Europäer aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, Österreich, Polen, Ungarn und den Niederlanden bezeichnen sich als etwas anderes als “ausschließlich heterosexuell”. Fast sechs Prozent der Teilnehmer beantworteten die Frage danach, ob sie sich als lesbisch, schwul, bisexuell oder transgeschlechtlich (LGBT) bezeichnen würden, mit Ja.
Deutschland ist mit 7,4 Prozent LGBT-Anteil hier der Spitzenreiter. Es folgt Spanien mit einem Anteil 6,9 Prozent sowie England bei 6,5 Prozent liegend. Nur 1,5 Prozent der Menschen in Ungarn ordnen sich der queeren Welt zu. Damit die geringste Anzahl bei den verglichenen Ländern in Europa.
Frauen mehr als Männer identifizieren sich als LGBT
Frauen bezeichneten sich häufiger als lesbisch, bisexuell oder transgeschlechtlich, als es Männer taten. Insbesondere die Niederländerinnen zeigten sich sehr offen. Nur in Polen und Großbritannien gaben mehr männliche als weibliche Teilnehmer an, sich zur LGBT-Kategorie gehörig zu fühlen.
Junge Europäer identifizieren sich mehr als LGBT, speziell die Spanier
Online größere Offenheit
Befragt wurde ausschließlich online. Aus Sicht der Marktforscher hat das den Vorteil, dass die Leute ehrlicher auf persönliche Fragen antworten, als wenn ihnen ein Interviewer gegenübersitzt. Dennoch seien die Daten weit davon entfernt, ein definitives Bild zu zeigen. Trotz anonymer Befragung bleibe die sexuelle Identität ein sehr persönliches Thema.
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