Der Jugendschutz-Modus der Videoplattform YouTube verhindert, dass Jugendliche sich altersgerechte Aufklärungsvideos anschauen können. Konkret werden fast alle Inhalte blockiert, die Homo-, Bi- und Trans-sexualität behandeln.
“Mit solchen willkürlichen Filtereinstellungen macht YouTube ein anerkanntes Jugendhilfeangebot zunichte. Sie gaukeln Jugendlichen eine Welt vor, in der Homo-, Bi- und Transsexualität nicht existieren.”
Nur 7 von 462 Videos auf YouTube-Kanal sichtbar
YouTube hat sich inzwischen bei queerblick entschuldigt. Das Unternehmen erklärte, einige der Videos seien fälschlicherweise als jugendgefährdend markiert worden. Bei einer Überprüfung des eigenen Angebots hatte queerblick jedoch anderes festgestellt. Aktuell sind sieben von mehr als 462 Videos direkt auf dem Kanal im sogenannten “eingeschränkten Modus” bei YouTube abrufbar sind. Blockiert werden unter anderem Porträts von jungen queeren Menschen, die im Rahmen des mehrfach preisgekrönten Projekts “queer durch Deutschland” erstellt wurden.
“Diese authentischen Erzählungen von jungen Schwulen, Lesben und Bisexuellen könnten anderen jungen Menschen als Vorbilder dienen, wenn sie vor ihrem Coming-out stehen”, sagt Klammer. “Stattdessen werden sie versteckt. Das schützt keinen einzigen Jugendlichen, sondern verstärkt nur die Stigmatisierung.”
Der Verein queerblick bietet seit 2009 Jugendhilfearbeit mit dem Schwerpunkt auf junge schwule, lesbische, bisexuelle und trans*-Jugendliche und junge Erwachsene. Unter professioneller Anleitung können Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis 27 Jahre im Rahmen der Vereinsprojekte Videos und Kurzfilme über Themen erstellen, die sie in ihrem Alltag bewegen.
Für seine Arbeit wurde der Verein mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Jugenddemokratie-preis, dem JugendKulturPreis NRW und dem Heinz-Westphal-Preis des Bundes-familienministeriums und des Deutschen Bundesjugendrings.