Mit einer wesentlich kleineren Pride-Parade als noch in den Jahren zuvor demonstrierten am vergangenen Samstag Tausende Menschen in den Straßen von Paris gegen Rassismus und Polizeigewalt. Da die offizielle Parade aufgrund der COVID-19-Pandemie in den November verlegt worden war, entschieden sich die Organisatoren des Pride-Marsches dafür, am Wochenebde einer kleinere, aber auch politisch motiviertere Parade abzuhalten und auch – mit Blick auf die aktuelle Lage in den Vereinigten Staaten – ihre Unterstützung der „Black Lives Matter“-Bewegung zum Ausdruck zu bringen.

„Aufgrund der Coronavirus-Pandemie musste der eigentliche Pride Paris abgesagt werden, aber wir haben es geschafft, einen Pride zu organisieren, der wesentlich politischer daherkommt“ – so Drag King Saint Eugene während der Parade.

Während der Parade skandierten Aktivisten Sätze wie „Jeder hasst die Polizei“ während sie vom berühmten Varieté Moulin Rouge in Montmartre zum Place de la Republique marschierten. Einige der Teilnehmer schwenkten Flaggen mit dem Logo der antirassistischen Bewegung „Black Lives Matter“, um ihre Sympathien für die gegenwärtig weltweit stattfindenden Demonstrationen zu bekunden, die vor allem durch den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd, der in der US-amerikanischen Stadt Minneapolis im Polizeigewahrsam starb, motiviert sind.

Laut der Europäischen Vereinigung der Organisation von Pride-Paraden epoa wurden aufgrund der Corona-Pandemie bereits mehr als 200 Pride-Veranstaltungen verschoben oder ganz abgesagt.